"Auf die Einstellung kommt es an": Ralf Rangnick besucht Fußball-Ferien-Freizeit in Leipzig

Erstmals besuchte der 61-jährige Fußball-Lehrer eine Fußball-Ferien-Freizeit der DFB-Stiftung Egidius Braun. In Leipzig traf er mehr als 60 teilnehmende Jugendliche zu einer rund 90-minütigen Gesprächsrunde. Ein beeindruckender Vormittag.

 

Es ist Punkt 9 Uhr, als Ralf Rangnick die Egidius-Braun-Sportschule in der Abtnaundorfer Straße betritt. „Leipzig ist in den letzten Jahren meine zweite Heimat geworden“, sagt er. „Ich mag die Stadt. Sie wächst, ist wach und modern.“ Rangnicks Zuhörer sind junge Fußballerinnen und Fußballer. Sie kommen vom TuS Osnabrück-Haste 01, vom TV Dinklage, dem Landesberger SV und der JSG BDE Barnsdorfer SV. Eine Woche sind sie auf Einladung der DFB-Stiftung Egidius Braun in der Stadt der „roten Bullen“ zu Besuch. „Wir holen die Kids samt Trainer und Betreuer aus ihren Heimatregionen ab und übernehmen sämtliche Kosten für die Unterbringung, die Verpflegung, das Programm sowie für die An- und Abreise“, informiert Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski, der gemeinsam mit Thomas Schaarschmidt, dem Geschäftsführer der Ralf-Rangnick-Stiftung, und Markus Bienert, dem Geschäftsführer des Sächsischen Fußball-Verbandes, den prominenten Besucher begleitet.

Bildung ist Rangnicks Lebensthema

Rangnick nimmt sich Zeit und gibt Einblicke in sein „Fußball-Leben“. Man spürt die ansteckende Begeisterung, die der Fußball-Lehrer in sich trägt. „Ich liebe meine Spieler“, betont er und schiebt lachend hinterher: „Erziehung ist manchmal anstrengend, macht aber immer Spaß.“ Erziehung, Aus- und Weiterbildung, das sind die Themen des Mannes, der nach seinem Anglistik- und Sport-Studium eigentlich Gymnasiallehrer werden wollte. Doch der Fußball kam dazwischen. „Ich habe auch während meiner Zeit als Sportdirektor nie aufgehört, wie ein Trainer zu denken. Ich kenne alle unsere Spieler ab dem U15-Bereich“, meint Rangnick stolz – seit Anfang Juli ist er als „Head of Sport und Development Soccer“ für Red Bull tätig.

Mit der von ihm errichteten Ralf-Rangnick-Stiftung engagiert er sich ebenfalls im Bildungskontext, fördert beispielsweise die Fahrradausbildung von Grundschülern, Programme zu gesunder Ernährung und die digitale Bildung im Grundschulalter. Auf Bildung kommt es an. „Wir achten bei RB darauf, dass alle Jugendspieler den bestmöglichen Schulabschluss machen“, erklärt Rangnick. „Wenn du im Leben weiterkommen willst, musst du dich mit Gegenwart und Zukunft auseinandersetzen und das Beste aus deinen Möglichkeiten machen“, sagt er und unterstreicht: „Auf die Einstellung kommt es an! Der entscheidende Faktor ist die individuelle Mentalität.“

Sein Enthusiasmus steckt an. Die Jugendlichen sind voll und ganz bei der Sache. „Man, der weiß ja alles über Fußball“, flüstert einer, als die Fragerunde in vollem Gange ist. Am Ende hat Rangnick noch eine besondere Überraschung parat. Spontan lud er die Jugendlichen zum Testspiel von RB Leipzig gegen den FC Zürich ein (1:4). Die Begeisterung war groß. Ein wahrlich beeindruckender Vormittag.

Quelle: DFB-Stiftung Egidius Braun: Newsmitteilung vom 15.07.2019